Jeden Freitag ist in unserer Hauptgemeinde Markttag. Da die Dichte an Lebensmittelgeschäften in unserer sehr ländlichen Gegend nicht besonders groß ist, nutze ich den Markttag immer sehr gerne, um für uns frisches Obst und Gemüse, Käse vom Ziegenbauern, frische Eier, Schinken und duftendes Brot vom Bauern zu kaufen. Das ist alles sehr lecker und ich kann meine Körbe kaum tragen, so groß ist die Auswahl.
Gerne vermeide ich es, alles extra einpacken zu lassen und besonders Obst und Gemüse lege ich gerne unverpackt in meine Tasche. Selbige ist dann natürlich schnell etwas erdig, denn so eine „echte“ Karotte vom Feld hat halt manchmal auch noch ein paar Erdkrumen anhaften. Meine Stoffkörbe sahen also entsprechend „schmutzg“ aus.
Not macht erfinderisch und da ich eh noch einen wirklich tollen Wachstuchstoff vom Stoffekontor im Schrank liegen hatte habe ich mir eine neue Tasche genäht. Das ging ganz einfach.
Vielleicht möchtet Ihr sie nacharbeiten. Ihr benötigt dazu
- verschiedene gleichbreite Stoffstreifen, am besten schneidet Ihr sie mit dem Rollschneider,
- ausreichend Volumenvlies,ich nehme gerne das zum Aufbügeln
- ausreichend Stoff für das Futter, ich habe oben erwähntes Wachstuch verwendet,
- 2 fertige Taschengriffe (das macht das ganze noch einfacher),
- natürlich Nähgarn, zusätzlich Stickgarn für die Zierstiche
Die wunderbaren, zauberhaften Rosenstoffe sind aus der Rosenserie „Darla“ und kaum mehr zu bekommen, aber im Stoffekontor gibt es noch einige, schaut mal hier.
Die Streifen nähe ich zunächst so aneinander, wie auf dem Foto zu sehen, so dass ich einen neuen Stoff erhalte, dieser ist ca. 75 x 50 cm groß.
Ich hinterbügele das Stück mit dem Volumenvlies.
Jetzt steppe ich das gepatchte Stoffstück mit immer gleichem Abstand in Streifen ab, dazu verwende ich ein Kantenlineal.
Genau in den Nahtlinien verziere ich das Stoffstück noch mit vielen verschiedenen Zierstichen.
Jetzt schneide ich 2 weitere Stoffstreifen zu und hinterbügele sie mit Volumenvlies. Die Maße des Streifens rechnet Ihre ganz einfach aus, indem Ihr die Länge des gepatchten Stoffstreifens ermittelt, die Zahl halbiert und die Hälfte der gewünschten Streifenbreite (und somit Taschendicke) abzieht.
Beispiel: Der fertig gesteppte Stoff ist 70 cm lang. die Hälfte ist 35, ich möchte, dass die Tasche ca. 10 cm tief ist, also ziehe ich 5 cm (die Hälfte von 10) von den 35 cm ab.
Mein Taschenstreifen für die Seitenteile muss nun also 30 cm lang sein und 10 cm breit. Ich nähe den mit Volumenvlies hinterbügelten Streifen zunächst am Taschenboden an, schneide die Nahtzugaben ein, klappe die Streifen jeweils zu den Taschenteilen hoch und nähe es fest, so dass sich die Taschenform ergibt.
Meine kleine schnelle Skizze verdeutlicht es etwas. Es ist immer besser, die Seitenstreifen ein wenig länger zuzuschneiden, falls ihr nicht ganz exakt gemessen habt, könnt ihr es hinterher immer noch abschneiden. Nur zu kurz ist nicht gut 😉
Wenn es jetzt etwa ausschaut, habt Ihr alles richtig gemacht 😉
Das Innenfutter nähe ich genauso wie die Außentasche, jedoch aus einem Stück und aus Wachstuch. Ich schiebe das Futter in die Tasche und stecke ringsherum alles an der offen Kante zusammen.
Die Kante fasse ich mit Schrägband ein.
Die fertigen Taschenhenkel nähe ich nun an gewünschter Stelle fest (nachdem ich mich mehrmals heftig bei dem Versuch, das mit Nadel und Faden auf dem Sofa zu erledigen in den Finger gestochen habe, habe ich das kurzerhand mit dem Schmalkantfuss und einer Ledernadel mit der Nähmaschine erledigt.)
Noch eine große Blüte als Verzierung angebracht und der nächste Markteinkauf kann kommen.
Ach, heute ist ja Freitag, also schnell Tschüss sagen und ab zum Markt 🙂
Liebe Grüße und ein tolles Wochenende wünscht Euch
Eure
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