Das Wochenende in Karlsruhe war wirklich ausgezeichnet.
Mein Plan, mit offenem Verdeck die Strecke von Nürnberg ins schöne Baden-Würtemberg zu fahren hatte sich zwar erledigt, als sich kurz hinter Ansbach dicke dunkle Wolken auftürmten, die sich dann auch alsbald über mein kleines süßes Auto ergossen, aber bis Karlsruhe hatten sich die Regenwolken verzogen und die Sonne strahlte bei bestem Sommerwetter mit mir um die Wette.
Kasia und ich trafen uns erst einmal im Novotel mitten in der Stadt. Dieses war trotz Navi gar nicht so leicht zu finden, denn Karlsruhe hat sich wahrscheinlich das Ziel gesetzt, die Stadt mit den meisten, größten und (wie ich später feststellte) lautesten Baustellen der ganzen Republik zu werden. Die komplette Innenstadt besteht aus riesigen Baustellen. Da kann unsere Kreisstadt Neumarkt in der Oberpfalz mit derzeit auch extremer Bautätigkeit nicht mithalten und mutet eher provinziell an…
Egal, mein Navi und ich haben das Hotel und Kasia dann jedenfalls gefunden. Mit einer schnellen Koffein-Stärkung gewappnet sind wir natürlich auch sofort zur Messe außerhalb der Stadt aufgebrochen, denn schließlich war das der Hauptgrund für die Fahrt ins Badische.
Mein Plan war, ganz viele schöne Fotos zu machen, ich wollte meine Lieblingsmessestände ablichten und die schönsten Quilts. Blöderweise hatte ich die Kamera daheim gelassen, zu dumm… Aber wozu hat Frau denn ein Smartphone. Alles kein Problem, das macht ja auch tolle Fotos, so die Theorie.
Leider muss ich mich jetzt aber als absolut unfähig outen.
Nicht nur, dass ich zunächst einmal die Kamerafunktion lange verzweifelt gesucht habe…
Irgendwann fand ich sie dann doch und habe wirklich viele Bilder geknipst, (Natürlich hatte ich mir extra vorher immer die Erlaubnis der einzelnen Standbetreiber eingeholt)
Und dann gestern daheim, als ich alles anschauen wollte, stellte ich mit ENTSETZEN fest, dass ich nur ein einziges Foto wirklich gespeichert hatte. UÄÄÄÄÄÄ!!!!! Nicht zu fassen, da hätte ich auf ein Häkchen drücken müssen! Warum sagt einem das keiner??? (Und dabei komme ich mit meiner großen Spiegelreflexkamera sonst bestens klar).
Dieses eine einzige Foto ist allerdings sehr bezeichnend, denn an diesem Stand habe ich mich sehr lange herumgedrückt. Die Leute dort kannten mich dann wohl schon fast persönlich 😉
An diesem Stand gab es nämlich die Sashiko zu bewundern. Diese Maschine macht nur einen einzigen Stich, nämlich so einen:
Die Dame von Babylock war sehr geduldig mit mir und ich durfte auch meinen dort von mir benähten Probelappen mitnehmen, um daheim die Zeit mit Streicheln desselben zu überbrücken, bis diese Maschine nämlich endlich hier steht.
Das wird leider noch ein paar Wochen dauern, aber mein Lieblingshändler Thomas Sommer steht in den Startlöchern, damit ich sie bald hier habe.
Natürlich konnte ich auch an all den tollen Ständen mit Stoffen nicht vorbeigehen.
Es ist ja jetzt nicht etwa so, dass ich noch nicht genug Stoffe hätte, aber Ihr kennt das bestimmt.
Es ist doch einfach schon ein toller Anblick, all die schönen Farben zu sehen, zu sortieren und zu ordnen…
Das pink-grüne mit Satinband eingewickelte Päckchen wird mein nächster Quilt…
Was aus diesen Schätzchen wird, weiß ich noch nicht.
Erwähnte ich schon, dass ich auch Stoffe gekauft habe???
Ein bisschen Schrägband von einer mir inzwischen sehr lieb gewonnenen Händlerin habe ich auch mitgenommen. Désirée von Stoffzauber ist eine ganz Liebe und sie hat immer Ihren entzückenden Hund dabei. Und den weltschönsten Stand (den ich Euch auch gezeigt hätte, wenn ich das Foto gespeichert hätte…)
Das blaue Stoffpäckchen ist eine Komplettpackung für einen Türkranz aus lauter Herzen, das wird mein Himmelfahrts-Tags-Projekt. Die Stoffe rechts werden unser neuer Esszimmer-Polster-Bezug. Und falls Ihr Euch fragt, wozu das kleine schwarze Kästchen gut ist: da hinein kommt Kreidepulver und es dient dem Übertragen von Quiltmustern auf Stoffe.
Der Abend in Karlsruhe zusammen mit Kasia war super, wir waren lecker Pasta essen und haben den mitten in der Stadt liegenden Tiergarten von außen bewundert (leider war er schon geschlossen)
Die Nacht war dafür furchtbar. Für mich Landei war der Lärm in der Innenstadt einfach unerträglich. In unserem 200-Seelen-Ort hört man in der Nacht höchstens mal einen Kater oder den Kauz im Wald.
In Karlsruhe hört man so viel, dass ich nicht alles aufzählen kann. Straßenbahnen, Autos, lärmende Mofas, laute Menschen…
Auch in die Ohren gestopfte Taschentücher konnten das nicht ausblenden.
Aber trotzdem habe ich Tag 2 auf der Messe genauso genossen wie Tag 1. Diesmal alleine habe ich noch einmal alles in Ruhe angeschaut, Kasia hat in der Zwischenzeit Ihre Kurse gegeben. Falls Ihr mal ganz professionell Freihand-Applizieren möchtet, kann ich Euch einen Kurs bei Ihr wärmstens empfehlen. Ich habe 20 Minuten zugeschaut und dabei so viel gelernt, was bringt da erst ein ganzer Tag…
Nachdem ich die Sashiko ein weiteres mal bestaunt und gestreichelt habe bin ich dann in Ruhe zurück in unser Dörfchen gefahren.
Es war ein tolles und unvergessliches Wochenende. Und ich habe gelernt, dass man mit dem Mobiltelefon zwar fotografieren kann, die Bilder aber dringend speichern sollte, wenn man sie später noch einmal ansehen möchte 😉
Liebe Montagsgrüße
Eure
Schreibe einen Kommentar