Chaos im Nähzimmer

Seht Ihr dieses absolute Chaos in meinem Näh- und Stickzimmer?

Ich kann mich in meinem Kreativbereich kaum bewegen, geschweige denn irgend etwas darin tun.

Den Grund dafür seht Ihr ganz links in diesem Bild.

Suchbild: Wo ist das Mäuschen? Ähm… die Strickmaschine?

Ja, tatsächlich, es ist eine Strickmaschine. Sie ist nicht neu, ganz und gar nicht. Eher schon fast eine Oma, ich habe sie seit einigen Jahren, aber sie lag jetzt mindestens 8 Jahre gut verpackt auf unserem Dachboden.

Nun hatte ich aber letztes Wochenende die geniale Idee, sie doch mal wieder aufzubauen. Klar, Wolle braucht´s dafür auch, aber da ich ein Jäger und Sammler bin und nicht nur Stoffe horte, als würden alle Stoffgeschäfte auf absehbare Zeit für immer schließen, habe ich natürlich auch jede Menge Wolle.

Die war in unserem ganzen Haus verteilt. Eine große Kiste im Keller, ein Sack voll auf dem Dachboden, kleinere Kisten im Nähzimmer unter dem Nähmaschinentisch… Ein bunter Haufen, völlig unsortiert und chaotisch. Das habe ich erst einmal alles großzügig auf dem Boden verteilt.

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Das gute Stück – übrigens eine Empisal/Silverreed mit Lochkarten und Doppelbett – steht nun am einzigen freien Platz , den mein kleines Zimmer unter der Dachschräge noch bot.

Dafür ist sie aber gesäubert und frisch geölt und läuft wie geschmiert.img_3260 Das wichtige Zubehör wie Deckernadeln und solche Dinge habe ich ordentlich sortiert.img_3261 Der Schlitten glänzt wie neu.img_32601 Und die Gewichte stehen auch bereit für große Strickvorhaben.img_32612

Vor dem Probieren kam aber das Sortieren. Meine Wollvorräte sind nun sauber sortiert nach Einsatzgebieten.

Das ist die Häkelwolle, die kann nun vorerst weiter weg, ich werde  sie erst später wieder benötigen.img_3258 Aber dieser Karton bleibt schnell erreichbar. Das ist nämlich das ganze Garn, welches sich hervorragend auf der Strickmaschine verstricken lässt. Handnadelstärke maximal 3-3,5, weich und kuschelig.

Es ist fast alles Baby-Alpaka und Baby-Merino, reine Schafschurwolle kann ich leider beim besten Willen nicht an der Haut vertragen, Acryl kommt mir auch nicht an meinen Körper 🙂img_3259

Und dann habe ich gestrickt und gestrickt. Zum Üben fand ich Handstulpen super. Einfach gerade hochgestrickt, abgekettelt und zusammengenäht, noch mit kleiner Pikotkante versehen, fertig.

Ha, das klingt so leicht!

Alle meine etwa 15 Versuchsstulpen habe ich wieder aufgetrennt. Entweder ist mir mitten im Norwegermuster eine Masche gefallen und ich konnte sie nicht sauber hochhäkeln oder sie war zu eng, das Bündchen zu locker, der Faden riss…

Aber schließlich wird nichts ohne Üben und meine beiden einigermaßen vorzeigbaren Stulpen sind nun fertig.  img_3264 Bitte beachtet den nicht ganz korrekten Farbverlauf einfach nicht.

Lenkt Euren Blick lieber auf das leichte Zopfmuster im braunen Bereich, das man leider nur schwer erkennt.img_32647Die Maschen habe ich alle manuell umgehängt, es geht trotzdem viel schneller und einfacher als beim Handstricken, finde ich.img_32664Also ich bin echt stolz auf mein erstes Werk nach jahrelanger Strickmaschinen-Strick-Pause.

Und die Stulpen kommen so passend, heute früh musste ich das Eis von der Scheibe kratzen…img_3266

Ich freue mich schon auf´s Weiterstricken, in der letzten Anna waren süße bestickte Handstulpen, die mache ich als nächstes. Und dann wage ich mich mal an einen Pullover…

Bis später seid alle ganz herzlich gegrüßt

Eure

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Kommentare

6 Antworten zu „Chaos im Nähzimmer“

  1. Tolle Stulpen!
    Da bekommt man ja richtig Lust seine Strickmaschine auch mal wieder auszuprobieren.
    Ich habe eine alte Singer von meiner Mutter. Mir fehlte aber bisher immer die Zeit mich richtig mit ihr zu befassen. Und genaue Anleitungen gibt es irgendwie auch nicht. Wieviel Maschen hast Du den für die Stulpen angeschlagen?
    Liebe Grüße
    Daniela

    1. Ja, mach das mal, hole die Singer hervor!
      Ich habe auch einige Tage im Netz gesucht und irgendwie nicht das Passende entdeckt. Die meisten Sachen, die ich gefunden habe, die Leute auf der Maschine gestrickt hatten, waren echt altbacken, so gar nicht meins. Aber im Prinzip kann man ja nahezu jede Handstrickanleitung auch auf der Strickmaschine nacharbeiten. Die Muster halt etwas angepasst.
      Ich habe jeweils 28 Maschen angeschlagen, also insgesamt 56. Das Garn ist für Handnadelstärke 3,5 vorgesehen, es ist reines Alpaka, ich habe MW 10 genommen.
      Liebe Grüße
      Tatjana

  2. Doris Streule

    Eine Strickmaschine ist doch was Schönes! Aber die Kombination Stoff-Sticken-Nähen-Wolle-Stricken ist schon fast tödlich. Die Sammlung von Wolle, Stoffen und was sonst noch so dazu gehört, nimmt viel Platz in Anspruch und zwischendurch siehst aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte.
    Das Produkt ist Dir sehr gut gelungen, mach weiter so….. und nicht verzagen. Aber beim Pullover oder allem was passen soll „Muschter schtricken “ nicht vergessen.
    Liebe Grüsse aus dem Schwarzwald
    Doris

    1. Oh ja, liebe Doris, das ist es ja, alles nimmt so viel Platz in Anspruch. Und irgendwie kann (will) ich mich auch nie von etwas trennen. Die braune Alpakawolle von meinen Pulswärmern ist bestimmt schon 20 Jahre alt. Und immer noch kuschelweich 🙂
      Ich hoffe, ich verzage nicht, aber wenn ich was will, dann beiße ich mich durch, das war schon immer so. und jetzt will ich einen Pullover stricken! So!
      Liebe Grüße
      Tatjana

  3. Conny

    Hallo Tatjana,
    Strickmaschine ist super,ich stricke schon viele Jahre.
    Schau doch mal bei Karin rein Sie hat viele wertvolle Tipps
    http://karinsocke.myblog.de/

    1. Oh, super, vielen Dank für den Link, da werde ich doch gleich mal stöbern gehen 🙂
      Liebe Grüße
      Tatjana

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